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Viruserkrankungen beim Geflügel : Newcastle Krankheit

Die Newcastle Krankheit (Newcastle Disease, ND) oder Atypische Geflügelpest ist eine seuchenartig verlaufende, hochkontagiöse Erkrankung des Geflügels. Neben dem klassischen Wirt, dem Huhn, ist eine Infektion mit dem Erreger, dem aviären Paramyxovirus 1 (APMV-1, bzw. NDV), bei einer Vielzahl anderer Vogelspezies nachgewiesen worden, sodass man von einer generellen Empfänglichkeit aller Vertreter der Klasse Aves ausgeht (Kaleta und Baldauf, 1988). Beim Menschen sind lokale Infektionen mit Konjunktivitiden beschrieben. Erstmalig 1926 beschrieben und mit einem filtrierbaren Agens assoziiert (Doyle, 1927; Kraneveld, 1926), stellt diese Erkrankung bis zum heutigen Tag eine der bedeutendsten Erkrankungen des Geflügels dar. Mit der Einführung der Lebendimpfstofffe in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts konnte die Erkrankung in den Industrieländern eingedämmt werden, bleibt aber weiterhin eine globale Bedrohung für Geflügelhaltungen. ND kommt in weiten Teilen Afrikas und Asiens endemisch vor (Alexander, 2001). Für Europa stellt die APMV-1-Infektion bei Tauben (Columba livea var. dom.) seit den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts ein weiterhin aktuelles Problem dar (Alexander, 2010) und tritt regelmäßig auch in Deutschland auf. Aufgrund der Bedeutung für die Tiergesundheit ist die ND bei Geflügel in Deutschland anzeigepflichtig und es besteht Impfpflicht für Hühner und Puten. International ist die ND durch das Office International des Epizooties (OIE) ebenfalls als anzeigepflichtig gelistet. In Deutschland regelt die Geflügelpestverordnung die gesetzlichen Maßnahmen. Deutschland ist seit 1996 frei von der Newcastle Krankheit beim Geflügel.

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