Monitoring von gesundheitsgefährdenden Nagetieren : Projekte, Ziele und Ergebnisse

GND
122411307
Zugehörigkeit
Julius Kühn-Institut (JKI), Institut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst, Deutschland
Jacob, Jens;
GND
1019565543
Zugehörigkeit
Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Friedrich-Loeffler-Institut, Deutschland
Ulrich, Rainer;
Zugehörigkeit
Task-Force Veterinärwesen, Fachbereich Schädlingsbekämpfung, Niedersächsisches Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, Deutschland
Freise, J.;
Zugehörigkeit
FG IV 1.4 Gesundheitsschädlinge und ihre Bekämpfung, Umweltbundesamt, Deutschland
Schmolz, E.

Nagetiere sind Reservoirwirte für zoonotische Krankheitserreger, die auf Mensch, Haus- und Nutztiere übertragen werden können und dort z. T. schwere Erkrankungen hervorrufen. Solche Zoonoseerreger repräsentieren mehr als zwei Drittel der heute bekannten humanpathogenen Krankheitserreger. Die Epidemiologie einiger Zoonoseerreger (z. B. Hantaviren) ist an die Populationsdynamik von Nagetieren gebunden. Kommt es zu einer Massenvermehrung bei der Reservoirart, können gehäuft Humanerkrankungen auftreten. Bei anderen Nagetier-übertragenen Zoonoseerregern sind solche Phänomene nicht bekannt; z. T. ist die Nagetierwirtsspezifität dieser Erreger noch unklar. Ein Monitoring relevanter Nagetierpopulationen und assoziierter zoonotischer Pathogene ist unabdingbar, um 1.) die Verbreitung und Epidemiologie der Zoonoseerreger zu verstehen und 2.) Vorhersagesysteme für Zoonoseausbrüche zu entwickeln. Momentan existieren in Deutschland aber keine systematischen und langfristigen Aktivitäten, weil sich Monitoringvorhaben im Wesentlichen auf den Bereich Pflanzenschutz [Feldmaus (Microtus arvalis), forstschädliche Nagetiere] beschränken. Jedoch gab es seit dem Jahr 2000 projektspezifische Arbeiten über jeweils wenige Jahre und Monitoringprogramme zum Vorkommen vor allem von Wanderratten (Rattus norvegicus) in Niedersachen und Hamburg. Dank der intensiven Zusammenarbeit von Behörden und Forschungseinrichtungen ist es gelungen, zahlreiche Informationen zur Verbreitung und Bedeutung Nagetier-übertragener Zoonosen zu sammeln. Für das Verständnis der Verbindung zwischen Nagetier-Populationsdynamik und dem Zoonosegeschehen und speziell zur Entwicklung von Risikoprognosen sind aber räumlich und zeitlich ausgedehnte Monitoringprogramme erforderlich. Dabei sollten bestehende Netzwerke und Kooperationsbeziehungen genutzt, weitere Kooperationspartner (z. B. Schädlingsbekämpfungsfirmen) einbezogen und Synergien der unterschiedlichen Forschungsbereiche genutzt werden.

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