Aspekte seroepidemiologischer Untersuchungen zum Q-Fieber in nicht geimpften Rinderbeständen

Q-Fieber ist eine weltweit verbreitete Zoonose, die in Deutschland seit Jahrzehnten sowohl im humanmedizinischen als auch im veterinärmedizinischen Bereich von Bedeutung ist. In Baden-Württemberg ist der Erreger endemisch verbreitet. Obwohl sich der Fokus dieser Zoonose meist auf Schafe richtet, handelt es sich bei den im Tierseuchennachrichtensystem (TSN) erfassten Q-Fieber- Feststellungen in den letzten zwölf Jahren in 88,1 % aller Fälle um Rinder. Entsprechendes gilt für Baden-Württemberg und den Landkreis Freudenstadt. Hier kamen 78,3 % bzw. 62,5 % der eingestellten Q-Fieber-Fälle aus Rinderbeständen. Für diese Tierart fehlen längerfristige Untersuchungen zur Erregerverbreitung in unauffälligen Herden. Die zunehmende Impfung von Rinderbeständen gegen Q-Fieber mit dem in Deutschland zugelassenen Impfstoff (keine Markervakzine) erschwert zukünftig die Möglichkeiten, Daten aus serologischen Studien zu gewinnen. Im Rahmen der vorliegenden Studie wurden insgesamt 1640 Rinderseren aus nicht geimpften, unauffälligen Rinderherden aus dem Landkreis Freudenstadt in Baden-Württemberg serologisch auf Einzeltierbasis untersucht. Die über einen Zeitraum von drei Jahren von 2009 bis 2011 gewonnenen Seren wurden zum Vergleich mittels drei verschiedener Testsysteme zur Antikörperbestimmung gegen Coxiella burnetii untersucht. Die Ergebnisse zeigen je nach Test eine Seroprävalenz von 4,3 % bis 7,4 %. Im jahreszeitlichen Vergleich lässt sich für 2010 ein deutlicher Anstieg auf bis zu 9 % feststellen. Im Mittel der drei Jahre zeigt der Monat Juni mit 24,7 % die höchste ermittelte Seroprävalenz. Insgesamt verdeutlichen die Untersuchungsergebnisse dieser Studie, dass selbst die hohen Meldezahlen die tatsächliche Verbreitung von Q-Fieber in Rinderbeständen nicht vollständig erfassen.

Q fever is a zoonosis distributed worldwide and important in human as well as in veterinary medicine in Germany. In Baden-Wurttemberg, the pathogen is endemic. Usually Q fever is associated with infected sheep flocks. In contrast, however, in the animal disease reporting system (TSN) 88.1% of all listed Q fever infections during the last 12 years have been registered in cattle. Accordingly, in Baden-Württemberg and Freudenstadt 78.3 and, respectively, 62.5% of the Q fever cases were from cattle. Long term studies on appearance of Coxiella burnetii in normal herds of cattle are missing. Increasing vaccination of cattle herds against Q fever with the vaccine approved in Germany (no marker vaccine) complicates the future opportunities to gain data from serological studies. In the present study, a total of 1640 bovine sera taken from unvaccinated, clinically insignificant cattle from Freudenstadt in Baden-Wurttemberg were tested serologically on individual animal basis. Sera were taken over a period of 3 years (2009–2011) and examined using three different assays for antibody determina tion against C. burnetii for analysis and comparison. The results show, depending on the test, a seroprevalence of 4.3% to 7.4%. Seasonal comparison revealed a significant increase of up to 9%. The month with the highest seroprevalence averaged over three years was June with a prevalence of 24.7%. Overall, the findings of this study demonstrate that even the high number of entries does not fully capture the true prevalence of Q fever in cattle herds.

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