Molekulare Grundlagen der Pathogenität von aviären Influenzaviren

Hochpathogene aviäre Influenzaviren (HPAIV) verursachen Ausbrüche in Geflügelbeständen, die durch eine hohe Mortalität zu großen ökonomischen Verlusten führen können. Es handel sich hierbei um Stämme der Hämagglutinin (HA)-Serotypen H5 oder H7, die durch Erwerb einer polybasischen HA-Spaltstelle aus niedrigpathogenen Vorläufern hervorgegangen sind. Diese Restriktion auf zwei von sechzehn bei aviären Stämmen vorkommenden HA-Serotypen ist bisher unklar geblieben. Wir untersuchten daher, ob diese Restriktion auf die Kompatibilität einer polybasischen HA-Spaltstelle ausschließlich mit H5- und H7 HA oder eine einzigartige Prädisposition dieser beiden Serotypen für die Insertionsmutationen zurückzuführen ist. Dazu wurden polybasische Spaltstellen in die HA diverser niedrigpathogener Stämme der Serotypen H1, H2, H3, H4, H6, H8, H10, H11, H14 und H15 eingeführt und mit dem genetischen Hintergrund eines niedrigpathogenen Stammes oder eines HPAIV kombiniert. Okulonasale Infektion mit diesen Reassortanten resultierte in unterschiedlicher Virulenz im Huhn, wobei die Reassortanten mit modifiziertem H2-, H4-, H8- oder H14-Gen im HPAIV-Hintergrund letal waren. Dies zeigt, dass auch HA Serotypen außer H5 oder H7 im genetischen Hintergrund eines HPAIV einen hochpathogenen Phänotyp unterstützen können. Die Restriktion natürlicher HPAIV auf die Serotypen H5 und H7 ist daher wahrscheinlich auf deren einzigartige Prädisposition für den Erwerb einer polybasischen HA-Spaltstelle zurückzuführen.

Dateien

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Zugriffsstatistik

Gesamt:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:
12 Monate:
Volltextzugriffe:
Metadatenansicht:

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten