Prävention von Zoonosen

Zoonosen, d.h. Infektionen, die zwischen Tier und Mensch übertragen werden, kommen wieder zunehmend in das Bewusstsein der Öffentlichkeit. Die Bovine Spongiforme Enzephalopathie ("Rinderwahn"), Infektionen mit Aviärem Influenzavirus vom Typ H5N1 ("Vogelgrippe") oder die pandemische H1N1-Influenza ("Schweinegrippe") besetzen die Schlagzeilen. Weltweit werden nach Schätzungen der WHO 26% aller menschlichen Todesfälle durch Infektionskrankheiten hervorgerufen. Es wird davon ausgegangen, dass zwei Drittel aller Infektionen des Menschen einen tierischen Ursprung haben, bei den neu auftauchenden, sogenannten "emerging infections" sogar 75%. Müssen wir uns daher vor unseren (Nutz)Tieren als möglichen Überträgern tödlicher Infektionen fürchten? In unseren Breiten ist die Gefahr, sich mit hochpathogenen Erregern direkt am (Nutz)Tier anzustecken, gering. Durch intensive Kontrollprogramme wurden viele der lebensbedrohenden Zoonosen vor allem im Nutztierbereich getilgt, darunter Rindertuberkulose und -brucellose, Milzbrand oder auch BSE. Hierzulande sind die meisten Infektionen auf mit zoonotischen Erregern kontaminierte Lebensmittel zurückzuführen, wobei diese Erreger beim Tier meist unauffällig bleiben. Gefahr droht aber durch die Einschleppung bisher als "exotisch" angesehener Erreger, die sich durch globale Mobilität, soziale Veränderungen (Urbanisierung, Landnutzung) und Klimawandel ebenso wie ihre Überträger (Vektoren) massiv ausbreiten. Wachsamkeit und Vorsicht sind also durchaus angezeigt. Die Entwicklung schneller Diagnosemethoden, neuartiger Impfstoffe und effizienter Managementpraktiken ist notwendig, um global eine Verbesserung der Situation zu erreichen.

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