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Hantaviren in Deutschland: Gefahren für Zoo-, Heim-, Haus- und Nutztier?

GND
1019565543
Zugehörigkeit
Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Greifswald – Insel Riems, Deutschland
Ulrich, Rainer G.;
GND
1172105332
Zugehörigkeit
Friedrich-Loeffler-Institut, Institut für neue und neuartige Tierseuchenerreger, Greifswald – Insel Riems, Deutschland
Imholt, Christian;
Zugehörigkeit
Nationales Konsiliarlaboratorium für Hantaviren, Institut für Medizinische Virologie, Helmut-Ruska-Haus, Charité – Universitätsmedizin Berlin und Fachbereich Virologie, Labor Berlin Charité Vivantes GmbH
Krüger, Detlef H.;
Zugehörigkeit
Abteilung Nephrologie, Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
Krautkrämer, E.;
Zugehörigkeit
Zoo Osnabrück, Osnabrück, Deutschland
Scheibe, T.;
Zugehörigkeit
Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr, München, Deutschland
Eßbauer, S.S.;
Zugehörigkeit
Institut für Tierhygiene und Öffentliches Veterinärwesen, Leipzig, Deutschland
Pfeffer, M.

Hantaviren werden aufgrund ihres neuen oder plötzlichen Erscheinens als „emerging“ und „re-emerging“ Viren bezeichnet. Beim Menschen können Hantaviren zwei unterschiedliche Krankheitsbilder hervorrufen, das Hämorrhagische Fieber mit Renalem Syndrom und das Hantavirale Cardiopulmonale Syndrom. Die heute bekannten humanpathogenen Hantaviren werden von Nagetier- Reservoiren auf den Menschen übertragen. In Deutschland kommen drei Nagetier-assoziierte Hantaviren vor. Das Rötelmaus-assoziierte Puumalavirus (PUUV) verursacht die meisten humanen Hantavirus-Erkrankungen, die von einigen Autoren auch als Nephropathia epidemica bezeichnet werden. Das mit der Brandmaus assoziierte Dobrava-Belgrad-Virus (DOBV) verursacht humane Erkrankungen in Nord- und Nordostdeutschland. Die Humanpathogenität des Tulavirus (TULV) ist bisher wenig charakterisiert – das Virus wurde bisher vor allem in der Feldmaus, dem Reservoirwirt, gefunden, aber molekular auch in Erd- und Schermaus nachgewiesen. Neben diesen Hantaviren sind kürzlich in Deutschland auch zwei Spitzmaus-assoziierte Hantaviren gefunden worden, das Seewisvirus in der Waldspitzmaus und das Asikkalavirus in der Zwergspitzmaus. Zur Infektion gefährdung von Haus-, Heim-, Zoo- und Nutztieren gibt es bisher keine systematischen Studien. Der vorliegende Übersichtsartikel soll einerseits den gegenwärtigen Kenntnisstand dazu zusammenfassen und andererseits die Aufmerksamkeit der Tierärzte für möglicherweise bisher unbeachtete Erkrankungsbilder erhöhen.

Hantaviruses are so-called „emerging” and „re-emerging“ viruses because of the new and sudden nature of their appearance. Human infections can lead to two distinct disease patterns, the Haemorrhagic Fever with Renal Syndrome and the Hantavirus Cardiopulmonary Syndrome. All known human pathogenic hantaviruses are transmitted through rodent hosts. There are three rodent-associated hantaviruses in Germany. The bank vole-associated Puumala virus (PUUV) is responsible for most of the human hantavirus infections. The Dobrava-Belgrade virus (DOBV) associated with the striped field mouse is causing hantavirus disease in the North and Northeast of Germany. The human pathogenicity of Tula virus (TULV) is still controversially discussed – the virus has been mainly associated with the common vole as the reservoir, but was molecularly detected also in the field and the water vole. More recently, two shrew-borne hantaviruses were described in Germany, i. e. Seewis virus in the common shrew and Asikkala virus in the pygmy shrew. Systematic studies about hantavirus infections of zoo, pet, companion and farm animals are still lacking. Hence, the aim of this review article is to summarise the current knowledge on this topic and raise the attention of veterinarians to potentially overlooked clinical disease patterns.

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