Einfluss der Tierfutterjodierung auf die Jodversorgung des Menschen

Jodmangels können einen nachteiligen Einfluss auf die körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Erwachsenen haben. Andererseits kann aber auch ein Jodüberschuss die Gesundheit nachteilig beeinflussen und z.B. eine Hyperthyreose Jod ist essentiell für ein normales Wachstum und die Entwicklung sowohl von Menschen als auch Tieren. Schwerer Jodmangel führt zur Kropfbildung und im Extremfall zu Kleinwüchsigkeit mit schweren geistigen Defekten. Milde Formen eines induzieren. Lange Zeit galt Deutschland als Jodmangelgebiet. Der Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) vom Robert-Koch-Institut aus den Jahren 2003 bis 2006 zeigt jedoch, dass die Jodversorgung der Kinder anhand der WHO-Kriterien im unteren optimalen Bereich liegt. Eine vergleichbare Situation besteht bei Erwachsenen. Dieser verbesserte Jodversorgungsstatus resultiert vor allem aus den Maßnahmen im Rahmen der Jodsalzprophylaxe. Die gesetzlich festgelegten Höchstmengen für Speisesalz (15-25 mg Jod/kg Salz) schließen ein generelles Überschreiten der als sicher erachteten Gesamttageszufuhr von 500 µg Jod/Tag über Lebensmittel in der Bevölkerung mit hinreichender Sicherheit aus. Weniger eindeutig ist die Datenlage hinsichtlich der Jodzufuhr aus tierischen Lebensmitteln infolge einer unterschiedlichen Jodierung von Futtermitteln. Daher wurde im Rahmen dieser Arbeit der Einfluss der Tierfutterjodierung auf die Jodzufuhr des Menschen in zwei Szenarien modelliert. Hierfür wurden die Verzehrsdaten der Nationalen Verzehrsstudie II und publizierte Jodgehalte in Milch, Fleisch und Eiern aus Carry over-Studien verwendet. Es wurde sowohl ein realistisches Szenario auf der Basis von 1 mg Jod pro kg Tierfutter als auch ein worst case Szenario auf der Basis von 5 mg Jod pro kg Tierfutter modelliert. Die Ergebnisse zeigen, dass die momentane Praxis der Tierfutterjodierung von ca. 1mg/ kg Futter nicht dazu führt, dass die als sicher geltende Jodzufuhr von 500 µg/ Tag überschritten wird. Würde jedoch der gesetzliche Grenzwert für Jod im Futter ausgeschöpft (5 mg/ kg Tierfutter), käme es aufgrund des hohen Carry-over von Jod aus dem Futter in die Milch bei ca. einem Viertel der erwachsenen Bevölkerung zur Überschreitung der als sicher geltenden Zufuhrmenge.

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