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Zur Bedeutung von mit Mykobakterien kontaminierten Fleischereierzeugnissen

Mykobakterien können in tuberkulöse und in nicht-tuberkulöse Mykobakterien eingeteilt werden. Sie kommen vielfach in der Umwelt (Wasser und Boden) vor und sind mit einer hohen Resistenz gegenüber Umwelteinflüssen ausgestattet. Sie lösen beim Menschen ein Krankheitsbild aus, das sich vom Erkrankungsbild der klassischen Tuberkulose unterscheidet. Sie sind seit dem Auftreten von AIDS in den Blickpunkt des Interesses gerückt, da sie bei dieser Risikogruppe schwere Infektionen auslösen können. Bei Fischen lösen bestimmte Mykobakterienarten chronische und progressiv verlaufende Erkrankungen aus. Mycobacterium (M.) marinum, M. fortuitum und M. chelonae sind die bei erkrankten Fischen am häufigsten isolierten Arten, wobei M. marinum dominiert. Alle drei Arten werden als human- und fischpathogen angesehen. Immunsupprimierte Menschen (immunsuppressiv behandelte Menschen, immundefiziente Patienten, alte Menschen und Kinder) sind gegenüber einer Infektion mit diesen nicht-tuberkulösen Mykobakterien gefährdet. Bei abwehrgeschwächten Menschen werden disseminiert-systemische Infektionen gesehen, die schwere Formen annehmen und zum Tod führen können.Bei immunkompetenten Menschen ist die Erkrankung auf die Haut nach Verletzungen beschränkt, kann aber bei Vorliegen von anderen Erkrankungen zu Lungeninfektionen führen. Systemische Infektionen sind bei immunkompetenten Menschen selten. Als Infektionsquellen für den Menschen gelten im allgemeinen Wasser, kontaminierte Gegenstände oder infizierte Fische. Gehäuft treten deshalb auch lokale Infektionen bei Fischhändlern, Aquarianern oder Fischwirten auf. Hierbei zeigen epidemiologische Studien, dass als Hauptinfektionsquellen weniger Nutzfische sondern vielmehr Aquarienfische anzusehen sind.Infektionen bei Menschen treten typischerweise über die Haut bzw. über schon vorliegende Verletzungen, z.B. der Haut auf. Über Infektionen des Menschen durch kontaminierte Lebensmittel gibt es für nicht-tuberkulöse Mykobakterien Hinweise, so beispielsweise für M. avium bei immunsupprimierten AIDS-Patienten. Es existiert jedoch kein dokumentierter Fall, bei dem sich Menschen infolge des Verzehrs von an Mykobakterien erkrankten und gekochten Fischen infizierten, dies gilt insbesondere für M. marinum. Grundsätzlich ist jedoch anzumerken, dass vom Verzehr von rohen Lebensmitteln, die mit nicht-tuberkulösen Mykobakterien kontaminiert sind, besonders für Kinder und immungeschwächte Erwachsene Gefahren ausgehen können.

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