Investigations on the interactions between the concentrate proportions in the ration of dairy cows and the presence or absence of a Fusarium toxin-contaminated triticale on animal health, performance and deoxynivalenol residues in serum, bile and milk

Ein erhöhter Konzentratanteil in Periode 2 beeinflusste das Fermentationsmuster im Pansensaft signifikant, wogegen die Bestimmung von NABE and BAR im Urin keinen deutlichen Konzentrateffekt aufzeigte. Die Pansen-pH-Werte waren in Periode 2 auf einem hohen Niveau und kritische pH-Werte traten nicht auf. In Anwesenheit von Fusarium-Toxin kontaminierten Triticale traten weitere signifikante Unterschiede im Fettsäuremuster im Pansensaft auf. Diese wurden vermutlich hervorgerufen durch indirekte Effekte auf die ruminale Mikroorganismen, welche induziert wurden durch die Veränderungen physikalischchemischen Eigenschaften der Fusarium-infizierten Triticale. In Serum, Galle und Milch wurde während beider Perioden hauptsächlich DOM-1 nachgewiesen. Nicht-metabolisiertes DON trat im Serum nur in sehr niedrigen Konzentrationen (maximal 4 ng/ml) in Periode 1 und nur sporadisch in Periode 2 in Mykotoxin-gefütterten Kühen auf. In Periode 1 lagen die DOM-1 Konzentration in der Myko-Gruppe zwischen 22 und 123 ng/ml im Serum, bei unterhalb der Nachweisgrenze bis hin zu 391 ng/ml in der Galle und zwischen 0.6 und 2.2 μg/kg Frischmilch. In Periode 2 zeigte sich, dass Kühe in den Niedrigkonzentratgruppen signifikant höhere DOM-1 Gehalte in Serum und Galle hatten, sowie bei Gruppe Myko-30 eine höhere Carry-over Rate verglichen mit Gruppe Myko-60. Die Carry-over Raten (als Verhältnis zwischen der täglichen Aus-scheidung von DOM-1 in die Milch und der DON-Aufnahme) lagen zwischen 0.0002 und 0.0006 in der Myko-Gruppe in Periode 1, zwischen 0.0002 und 0.001 in Gruppe Myko-30 und zwischen 0.0001-0.001 in Gruppe Myko-60 in Periode 2. In der Milch von Kontrollkühen konnten weder in Periode 1 noch in Periode 2 DON/DOM-1-Rückstände nachgewiesen werden. Unabhängig vom Konzentratanteil konnte mit der HPLC-UV-Methode kein nichtmetaboli-siertes DON in den Milchproben nachgewiesen werden. Mit der sensitiveren LCMS/ MS-Methode konnte von 24 zusätzlich untersuchten Milchproben nur in 2 Proben Spuren (≤ 0.2 μg/kg Frischmilch) von nicht-metabolisiertem DON nachgewiesen werden. Es zeigte sich ein Trend zu einer höheren Carry-over Rate (gezeigt für DOM-1) bei höherer Milchleistung. Nach einwöchiger Fütterung der Kontroll-30-Ration an alle Kühe waren in den Milchproben keine DON-Rückstände mehr nachweisbar, und die DOM-1 Gehalte im Serum (untersucht nach 3 Wochen Abfütterung) waren auf ähnlich niedrigem Level wie in den Kontrolltieren. Dies lässt die Vermutung zu, dass DON-Rückstände nach der Exposition schnell ausgeschieden werden und sich vermutlich nicht im Tier ablagern. Schlussfolgernd kann gesagt werden, dass keine negativen Effekte auf Tiergesundheit und Leistung gefunden wurden, wenn Rationen mit DON-Gehalten zwischen 4.4 und 5.3 mg/kg T und Konzentratanteilen zwischen 30 und 60% über einen Gesamtzeitraum von 29 Wochen eingesetzt wurden. Die Kühe zeigten keine klinischen Anzeichen für das Vorliegen von SARA. Es gab jedoch Hinweise, die auf eine höhere azidotische Belastung in der Myko- Gruppe in Periode 1 und in den Hoch-Konzentrat-Gruppen in Periode 2, hier insbesondere in Anwesenheit von Fusarium-Toxin, schließen ließen. Die höhere Belastung in Gruppe Myko-60 in Periode 2 ließ sich nicht allein durch eine stimulierte T-Aufnahme erklären und könnte hervorgerufen worden sein durch die komplexen Effekte von Mykotoxinen, durch die Pilzinfektion bedingten Veränderungen der physikalisch-chemischen Eigenschaften der kontaminierten Triticale, Veränderungen in der ruminalen Mikrobengemeinschaft und weiteren unbekannten Faktoren. Durch die begrenzte Tierzahl können aus diesem Versuch keine gesicherten Aussagen über mögliche DON-Effekte auf die Fruchtbarkeit von Milchkühen erhoben werden. In dieser Arbeit hatte ein hoher Konzentratanteil keinen Einfluss auf die DON und DOM-1- Konzentrationen im Serum, Galle und Milch. Es waren keine relevanten Gehalte an nichtmetabolisierten DON im Serum nachweisbar, woraus gefolgert werden kann, dass die Barrierefunktion des Pansenepithels und/oder die Entgiftungsfunktion des Pansens unter den beschriebenen Fütterungs-bedingungen vermutlich nicht beeinträchtigt war. Der Carry-over in Milch kann als geringfügig eingeschätzt werden, allerdings sollte der Carry-over bei hohen Milch-leistungen sowie bei gestörter Blut-Euterschranke weiter untersucht werden. Die höheren DOM-1-Rückstände bei Kühen, die 30% Konzentrat erhielten, sind vermutlich auf eine höhere Bioverfügbarkeit von DON aus der Maissilage und/oder auf die Präsens von maskierten Mykotoxinen zurückzuführen. Daher sollte das Auftreten von maskierten Mykotoxinen und die Bioverfügbarkeit von DON in Abhängigkeit von der pflanzlichen Matrix in zukünftigen Studien untersucht werden. Außerdem sind weitere Studien nötig, die die Effekte praktisch relevanter DON-Konzentrationen bei klinisch gestörten Milchkühen und Mastbullen untersuchen.

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