Vorkommen und Genotypen von Toxoplasma gondii in der Muskulatur von Schaf, Rind und Schwein sowie im Katzenkot in der Schweiz

Der einzellige Parasit Toxoplasma gondii ist einer der häufigsten parasitären Zoonose-Erreger weltweit. Als Endwirte von T. gondii sind nur Katzenartige beschrieben, als Zwischenwirte können alle warmblütigen Tiere inklusive Mensch betroffen sein. Der Mensch infiziert sich entweder oral über die Aufnahme infektiöser Oozysten aus der Umwelt, mittels Gewebezysten aus rohem respektive nicht genügend erhitztem Fleisch oder er wird pränatal infiziert. T. gondii kommt in Nordamerika und in Europa mehrheitlich in drei klonalen Typen vor, die aufgrund ihrer Virulenz in Mäusen als Genotyp I (sehr virulent), II (nicht virulent) und III (mittelgradig virulent) eingeteilt wurden (Sibley und Boothroyd, 1992). Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) hat aufgrund der grossen zoonotischen Bedeutung der Toxoplasmose die Mitgliederstaaten dazu aufgerufen, Daten zur Prävalenz und Verteilung von T. gondii in Europa zu liefern (EFSA, 2007). Die letzte Studie über die Prävalenz von T. gondii bei fleischliefernden Tieren in der Schweiz liegt zehn Jahre zurück (Wyss et al., 2000), und eine Genotypisierung von Toxoplasmen wurde bei Tieren in der Schweiz noch nie durchgeführt. Vor diesem Hintergrund hat das Institut für Parasitologie der Universität Bern zwischen 2006 und 2009 die Häufigkeit des Vorkommens von T. gondii bei verschiedenen Tierarten untersucht. Dazu wurde einerseits die Prävalenz der Oozystenausscheidung bei Katzen und andererseits die Seroprävalenz und die Nachweishäufigkeit von Toxoplasma-DNA in der Muskulatur bei fleischliefernden Tieren ermittelt. Zusätzlich wurden die gefundenen T. gondii nach Möglichkeit genotypisiert. Die Laboruntersuchungen wurden am Institut für Parasitologie der Universität Bern (Koprologie, Serologie, PCR auf Zwerchfellproben), sowie am Friedrich-Loeffler-Institut in Wusterhausen (PCR auf Oozysten, Genotypisierungen) durchgeführt. Die Studie wurde detailliert in zwei Originalartikeln in internationalen Zeitschriften publiziert (Berger-Schoch et al., 2010 und 2011), in denen auch die genaue Methodik beschrieben ist.

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