Globalisierung und Klimawandel: Steigendes Risiko für Tierseuchen in Deutschland

Veränderte Umweltbedingungen ergeben sich nicht nur aus dem direkten Einfluss des Wandels klimatischer Faktoren, sondern auch durch Migration und Urbanisierung sowie durch die Globalisierung von Warentransporten und Reiseverkehr. All dies bedingt auch Änderungen im Auftreten erregerbedingter Erkrankungen. In besonderem Maße gilt das für Infektionen, die hierzulande noch bis vor kurzem als "exotisch" eingestuft wurden, diesen Charakter aber weitgehend verloren haben. Hierzu zählen die hauptsächlich Wiederkäuer betreffende Blauzungenkrankheit, die West-Nil-Virus-Infektion von Vögeln, Pferden und Menschen sowie die Chikungunya-Infektion des Menschen. Weltweit breiten sich Dengue-Fieber und Japan-Enzephalitis aus, auch eine VerÄnderung und Ausbreitung der Habitate von entsprechenden Arthropoden-Vektoren wird beobachtet. Daneben kommt es durch den Transport von Tieren und/oder tierischen Produkten zur Verschleppung von Tierseuchen, so des Rift Valley Fiebers von Afrika auf die arabische Halbinsel oder der afrikanischen Schweinepest aus Ostafrika in die Kaukasusregion mit deutlicher Ausbreitungstendenz Richtung Westen. Insofern sollte der Begriff "exotisch" nicht mehr verwendet werden, denn was heute als "exotisch" angesehen wird, kann morgen zum infektiologischen Alltag gehören.

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