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Hepatitis E - eine über Lebenmittel übertragbare Zoonose in Deutschland?

Infektionen mit dem Hepatitis E-Virus (HEV) führten in der Vergangenheit zu großenEpidemien von akuter Hepatitis in Zentral- und Südostasien, Nord- und Westafrika sowiein Mexiko. Die Erkrankung verläuft in der Regel moderat mit einer Letalitätsrate von 0,5bis 4 %; bei Schwangeren wird jedoch aufgrund fulminanter Verläufe eine Letalitätsratevon 15 bis zu 25 % beobachtet. Die in Mitteleuropa auftretenden Hepatitis E-Fälle(in Deutschland wurden im Jahr 2007 insgesamt 72 Fälle gemeldet) sind zumeist aufimportierte Infektionen aus den Endemiegebieten zurückzuführen, jedoch mehren sichdie Berichte über sporadische Infektionen ohne Reiseanamnese. HEV ist ein mit denCaliciviren verwandtes Virus, das eine hohe Tenazität aufweist. Die Übertragung erfolgtüber den fäkal-oralen Weg, meist mittels fäkal verunreinigten Trinkwassers, in einigenFällen auch durch kontaminierte Lebensmittel. Mit humanem HEV eng verwandteErreger wurden auch in verschiedenen Tierarten, vor allem in Schweinen nachgewiesen.Berichte über Hepatitis E-Erkrankungen nach dem Verzehr ungenügend erhitztenFleisches von Wildtieren legen ein zoonotisches Potenzial von HEV nahe. In mehrerenLändern Europas scheint das Virus in Schweinebeständen stark verbreitet zu sein; eineerste Studie zeigt, dass auch ein hoher Prozentsatz deutscher Wildschweine mit HEVinfiziert ist. Weitere Untersuchungen sind nötig, um eine Abschätzung des Risikos einerzoonotischen Übertragung von HEV aus der Tierpopulation auf den Menschen zuermöglichen.

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