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Die Akzeptanz der Gentechnologie in unserer Gesellschaft und die Rolle des Arztes bei der Risikokommunikation

In Deutschland hat sich eine kritische und polarisierte öffentliche Diskussion über Nutzen und Risiko der Gentechnologie entwickelt. Während der Verbraucher und Patient der Gentechnik im Pharmabereich relativ aufgeschlossen gegenübersteht, werden gentechnisch hergestellte Nahrungsmittel noch weitgehend abgelehnt. Dazu tragen nicht nur die Ängste vor potenziellen Risiken bei, sondern auch die Tatsache, dass der Verbraucher bei der Nutzung dieser Techniken derzeit keine überzeugenden Vorteile erkennt. Während die Verfahren zur Abschätzung von Risiken und Nutzen der Gentechnik primär ein wissenschaftlich geleiteter Prozess sind, ist die Abwägung und Zulassung von gentechnisch hergestellten Lebensmitteln und Arzneimitteln in erheblichem Umfang von politisch-gesellschaftlichen Aspekten mitbestimmt. Zweifelsohne müssen dabei auch die ethischen und sozialen Folgen des Einsatzes der Gentechnologie mitberücksichtigt werden. Diese Verfahren müssen transparent und nachvollziehbar sein, um einerseits mögliche Risiken aufzuzeigen und andererseits staatliche Entscheidungen zu legitimieren. Große Bedeutung kommt der Risikokommunikation zwischen Experten, Verbrauchern, Industrie, Interessenvertretern und Risikomanagern zu. Eine effektive Risikokommunikation beschränkt sich jedoch nicht auf die Vermittlung von Information zwischen Experten und Öffentlichkeit. Zweck des Beitrages ist es, die Hintergründe der fehlenden Akzeptanz der Gentechnik in der Bevölkerung sowie die mögliche Rolle des Arztes bei der Risikokommunikation zur Verbesserung des gesellschaftlichen Dialogs aufzuzeigen.Germany has witnessed the unfolding of a highly critical and polarized discussion on the usefulness and risks of genetic engineering. Consumers and patients have been relatively receptive to genetic engineering in the pharmaceutical area, but genetically produced foods continue to be largely rejected. To some extent, this rejection is based on the fear of potential risk, but it also results from the fact that consumers still cannot see any compelling advantages in the use of such technology. Whereas procedures to assess the risks and benefits of genetic engineering are primarily scientific in nature, considerations regarding the approval of genetically produced foods and drugs are, to a significant degree, motivated by political and social factors. Such considerations must, of course also take into account the ethical and social consequences of genetic engineering. Assessment procedures must be transparent and logical; they must ensure that possible risks are uncovered, and, on the other hand, provide legitimacy for governmental decisions. Risk communication between experts, consumers, the industry, stakeholders and risk managers play a major role in this process. Effective risk communication is, however, not limited to the flow of information between experts and the general public. The purpose of this contribution is to examine the reasons for the low acceptance of genetic engineering by the general public and the potential role of the physician in improving the social dialogue in respect of risk communication.

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